Kalt und immer kälter

Herbstblues und Winterdepression

Morgennebel, trübe und nasskalte Tage können eine ebenso trübsinnige Stimmung in uns hervorrufen. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich an solchen Tagen grantig oder leicht reizbar bin, dass ich wegen jeder Kleinigkeit jammere und meinen Hintern nur schwer oder gar nicht hochbekomme. Muss das wirklich sein?

Dem natürlichen Rhythmus folgen

Mutter Natur zeigt es vor, dass es auch anders sein kann, dass jede Zeit ihren Reiz und Vorteil haben kann. Denn ohne dieses Zurückziehen der Natur um neue Kräfte zu sammeln gäbe es keinen wunderbaren Frühling an dem ich mich erfreuen kann. Das bedeutet aktiv für mich zu sorgen heißt manchmal auch „aktiv nichts zu tun“. Sobald es draußen nebelig, nass und kalt wird, ist es auch für mich Zeit es mir daheim gemütlich zu machen und die Gelegenheit zu nützen mir selbst mehr Zeit zu widmen. Mir Zeit und Ruhe zu gönnen um in meiner Innenwelt auszumisten um Platz zu schaffen, für Neues, für meine Wünsche und für meine Träume.

Gute Idee, aber wie schaff ich das?

Leichter gesagt wie getan, denn gerade zum Jahresende habe ich eher das Gefühl, dass es noch hektischer zu geht als sonst. Beruf, Familie, Geschenke besorgen, alles kommt jetzt zusammen. Wie soll ich denn da noch mehr Zeit aufbringen?

Zusätzlich überfordern ist keine gute Idee

Ich kenne mich genau, wenn ich etwas Neues, eine neue Gewohnheit in meinen Alltag integrieren möchte, dann keine halben Sachen und am liebsten von 0 auf 100. Nur leider funktioniert es so nicht, dass haben mir etliche Projekte die ich mir schon vorgenommen habe deutlich gezeigt, denn nach kurzer Zeit hab ich alles wieder hingeschmissen. Mittlerweile habe ich gelernt, dass es viel besser funktioniert, wenn ich mir Zeit lasse und mich nicht selbst überfordere. Es genügen kleine aber dafür regelmäßige Schritte. Täglich 10 Minuten für mich, das ist wirklich machbar und wenn es anfangs bloß die Minuten im Bett vorm Einschlafen sind. Und um auch wirklich täglich daran zu denken schaff ich mir Erinnerungshilfen (z.B. Terminerinnerung am Handy, Klebezettel, etwas auf dem Nachtkästchen, usw.).

Mit liebevollem Umgang klappt‘s

Doch diese Zeit die ich mir für mich alleine gönne hat nicht nur ihre schönen angenehmen Seiten, sie kann manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein. Denn diese Stille nutzen auch meine Emotionen wie Wut oder Hass, die ich tagsüber so gut verstecke und verdränge um auszubrechen. Das kann sich in Wut- oder Tränenausbrüchen äußern, die alles andere als angenehm sind. Ich habe lange Zeit gebraucht bis ich es endlich geschafft habe mir zu erlauben, hochpoppende Gefühle nicht gleich wieder zu unterdrücken und sie raus zu lassen, sie einfach da sein zu lassen und dabei auch Tränen fließen zu lassen.

Auch wenn es im ersten Moment richtig weh tut, ist es langfristig richtig befreiend, diesen meist jahrelangen aufgestauten Druck zu lösen und richtig Dampf abzulassen. Mit der Zeit habe ich mir ein eigenes Ritual dafür geschaffen. Ich kuschle mich in eine Decke, schließe meine Augen und stelle mir vor ich bin ein behütetes Baby in der Fruchtblase. Ich stelle mir vor, dass dieses wohlig warme Fruchtwasser mich liebevoll umschließt, alles aufnimmt was mir nicht gut tut und mich mit allem versorgt was ich brauche um mich gut zu fühlen.

Mittlerweile schaffe ich es immer besser, immer öfter und auch immer länger mich zurückzuziehen und mich mir zu liebe diesem Prozess meiner inneren Reinigung und damit Regenerierung hinzugeben.

Herbstblues und Winterdepression?
Oder regenerier ich mich schon?
Das Ende eines Jahres ist meistens eine Qual,
es wird immer hektischer im letzten Quartal!

Beruf, Familie, das Besorgen von Geschenken,
lässt mir wenig Zeit an Ruhe zu denken!
Dabei brauch ich bloß in die Natur zu schauen,
die weiß genau wie es geht, Kraft aufzubauen!

Alles beginnt sich zurückzuziehen,
um im Frühling voller Kraft zu erblühen!
Gute Idee, aber wie setz ich sie um?
Ich hab‘ doch täglich so viel zu tun!

Denk ich an meine Kindheit zurück,
begann alles mit dem 1. kleinen Schritt!
Schritt für Schritt lernte ich damals gehen,
und die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Täglich 10 Minuten nur für mich!
Mehr braucht es dazu gar nicht!
Wichtig ist nur auch dranzubleiben!
Mir dafür Erinnerungen zu schreiben!

Denn jeder gute Vorsatz ist bald von dannen,
bin ich im täglichen Hamsterrad gefangen!
Bald brauche ich nicht mehr dran zu denken,
und werde mir automatisch Zeit schenken!

Bitte leite diesen Beitrag gerne weiter, wenn du jemanden kennst, dem er weiterhelfen könnte.

Liebe Grüße
Gaby