Liebe und Vertrauen
Als wir noch klein waren hatten wir noch eine bedingungslose Liebe für alles und grenzenloses Vertrauen in alles. Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten uns selbst zu lieben oder uns und unseren Fähigkeiten zu vertrauen. Wir wussten einfach, dass wir völlig in Ordnung sind und haben uns ohne jeglichen Selbstzweifel auf jedes Abenteuer das sich uns geboten hat voller Freude eingelassen.
Warum fällt uns das schwer?
Während wir heranwachsen machen wir oft viele Erfahrungen die uns glauben lassen, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist. Unsere Eltern zeigen uns, dass sie uns besonders lieb haben, wenn wir brav, folgsam und artig sind. Wir sind lieb, wenn wir auf andere achten und sie mitspielen lassen. Wir lernen, dass uns andere lieb haben, wenn wir darauf achten was andere möchten und auch tun was sie möchten. Rebellieren wir dagegen sind wir schlimm, unartig und werden bestraft.
Liebe wird an Bedingungen gebunden
Als Erwachsene leben wir unsere Erfahrungen aus der Kindheit dann meistens unbewusst in unseren Beziehungen weiter. Wir knüpfen nun selbst unsere Liebe an Bedingungen und drohen mit Bestrafungen, wenn diese nicht erfüllt werden. Das machen wir mit allen Menschen so und sogar mit uns selbst. Wir glauben uns erst lieben zu können, wenn wir erfolgreich sind, eine glückliche Partnerschaft haben, mindestens 10 kg abgenommen haben und vieles mehr. Die Liste ist meist endlos und wir werden es niemals schaffen alle Punkte zu unserer Zufriedenheit abzuhacken. Was wir meistens aber sehr gut können, ist uns selbst zu verurteilen, dass wir das alles noch nicht erreicht haben und wir sind auch Meister darin, uns selbst dafür zu bestrafen.
Angst überschattet unsere Neugierde
Auch unser grenzenloses Vertrauen in unsere Fähigkeiten kann im Laufe unseres Heranwachsens einen ordentlichen Knacks bekommen. Wenn wir oft zur Vorsicht ermahnt werden oder wir ständig auf alle möglichen Gefahren hingewiesen werden, kann es passieren, dass unser kindlicher Spieltrieb unsere natürliche Neugierde mit Angst so überschattet wird, dass wir uns bald nichts mehr trauen. Wenn uns Erwachsene nicht aus Fehlern lernen lassen und uns eher den Eindruck vermitteln, dass Fehler etwas Schlimmes sind kann es passieren, dass wir uns bald nichts mehr zutrauen. Wenn uns dann das nächste Mal die Lust packt etwas zu riskieren sind wir enorm verunsichert und beginnen plötzlich Risiken abzuwägen. Der ganze Schwung und die Begeisterung sind wie weggeblasen und vielleicht hätte uns gerade das geholfen es zu schaffen. Nach reiflichen Überlegungen lassen wir es dann vielleicht doch lieber bleiben und zurück bleibt ein wenig das Gefühl ein Feigling zu sein und versagt zu haben.
Wie ich damit umgehe
Egal welche Erfahrungen wir bisher mit Liebe oder Vertrauen auch gemacht haben oder welche schmerzhaften Erfahrungen wir dadurch erleiden mussten, wir sollten es uns in jedem Fall wert sein uns der bedingungslosen Liebe wieder anzunähern und das Vertrauen in uns wieder aufzubauen. Ein verständnisvoller und liebevoller Umgang hat mir geholfen, mich der bedingungslosen Liebe anzunähern und das ist für mich persönlich der einzige Weg um alles verstehen und akzeptieren zu können. In dieser Haltung habe ich aufgehört andere Menschen verurteilen oder ändern zu wollen, anderen meinen Willen aufzwingen zu wollen.
Durch diese Haltung habe ich angefangen mich zu lieben und mich mit allen Schwächen zu akzeptieren, andere so zu lassen wie sie sind, zu akzeptieren dass wir alle Schwächen haben und ich nicht alles persönlich nehmen muss, weil vieles davon gar nichts mit mir zu tun hat. Nach und nach erweckte diese Einstellung auch wieder mein Vertrauen in mich und brachte meine Fähigkeiten, meine Talente wieder ans Tageslicht.
Ich bin kein Engel und ich behaupte nicht, dass es mir gelingt jeden Tag in dieser Haltung zu leben. Aber das muss ich auch gar nicht, denn für mich ist es wichtig einen Weg zu finden, mit meinen Herausforderungen so zu recht zu kommen, dass ich das Leben genießen kann, dass ich mich wohl fühle und dass Spaß und Freude nicht zu kurz kommen.
Wir haben zwei starke Kräfte mit auf den Weg bekommen! Leider sind sie vielen mit den Jahren Abhanden gekommen. Doch wir besitzen die Gabe zurückzuholen was wir wollen! Liebe und Vertrauen lassen sich in uns wieder aufbauen!
Bitte leite diesen Beitrag gerne weiter, wenn du jemanden kennst, dem er weiterhelfen könnte.
Liebe Grüße
Gaby